Latein



Lateinunterricht in der Sek II

Der Unterricht endet im allgemeinen mt derm Erwerb des Latinums am Ende der Jahrgangsstufe 12. Für Schüler, die einen sprachlichen Schwerpunkt gewählt haben, wird das Fach Latein auch in der Jahrgangsstufe 13 angeboten.
In der Sekundarstufe II lesen die Schüler längere, zusammenhängende Originaltexte, also Texte, die von Autoren wie Cicero,Plinius, Ovid vor 2000 Jahren in dieser Form geschrieben worden sind.
Hier tritt neben der Texterschließung die Interpretation in den Vordergrund, d.h. die gedankliche Auseinandersetzung mit längeren, zusammenhängenden lateinischen Originaltexten. Hierbei wird der Schüler auch in die Benutzung wissenschaftlicher Hilfsmittel und Nachschlagewerke eingeführt.
In den Klausuren müssen die Schüler den Text eines Autors übersetzen können, dessen Werke zuvor im Unterricht gelesen worden sind. Diese Übersetzungsaufgabe wird meist durch Fragen zum Textverständnis ergänzt.

Wozu Latein lernen?

Obwohl Latein so gut wie gar nicht mehr gesprochen wird, nimmt diese tote Sprache nach

Englisch und Französisch den dritten Rang in der Rangliste der Fremdsprachen an unserer

Schule ein und steigt in seiner Beliebtheit seit einigen Jahren sogar wieder an. 


Hier einige Argumente, die diese erstaunliche Entwicklung erklären:

1. Weil Lateinkenntnisse eine nützliche Grundlage für das Erlernen anderer 
Fremdsprachen sein können: Latein ist die „Muttersprache“ der romanischen 
Sprachen, wie Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch, selbst der 
Wortschatz des Englischen ist überwiegend lateinischer Herkunft (ca. 60%). 

2. Weil man durch das Lateinlernen ein vertieftes Verständnis für den inneren Aufbau 
und das System einer Sprache und damit ein Bewusstsein von dem gewinnt, was 
Sprache leisten kann.

3. Weil Latein dazu beiträgt, den Gebrauch der eigenen Muttersprache zu üben: Im 
Gegensatz zu anderen Fremdsprachen nimmt im Lateinunterricht das Übersetzen 
einen breiten Raum ein. In der ständigen Gegenüberstellung von Fremd- und 
Muttersprache wird sich der Schüler der Ausdrucksmöglichkeiten des Deutschen 
bewusst; er lernt damit, sich in seiner Muttersprache besser auszudrücken. 

4. Weil die Arbeit an lateinischen Texten zu Geduld, Genauigkeit und Konzentration 
erzieht - Eigenschaften, die für jeden Beruf unerlässlich sind.

5. Weil alle Wissenschaften in ihren Fachsprachen Wörter und Ausdrücke lateinischer 
Herkunft verwenden: Wer Latein gelernt hat, findet sich beim wissenschaftlichen 
Studium leichter zurecht. Eine ähnliche Hilfe bietet das Lateinische für das 
Verständnis von Fremdwörtern lateinischen Ursprungs, denen man täglich begegnen 
kann, z.B. Subvention, Integration, Medien, bilateral.

6. Weil Lateinunterricht zugleich heißt, sich mit der Kultur und Geschichte des 
Altertums zu befassen. Der Lateinunterricht fördert das Verständnis für historische 
Zusammenhänge und macht die eigene Gegenwart verständlicher.

7. Weil die Werke der römischen Literatur den Schüler mit Grundproblemen 
menschlichen Daseins konfrontieren. In der Lektüre antiker Schriftsteller und Dichter 
werden Erfahrungen, Lebensbilder und Denkmodelle deutlich, die die europäische 
Geistesgeschichte wesentlich mitgeprägt haben und heute noch von Bedeutung sind. 
In der kritischen Auseinandersetzung mit diesen Werken kann das Selbstverständnis 
heutiger junger Menschen reifen und wachsen.

8. Für einige Studiengänge an den Universitäten werden Lateinkenntnisse 
vorausgesetzt bzw. müssen in den ersten Studienjahren nachträglich erworben werden. 


Wie wird Latein gelernt?

Da Latein keine lebende Fremdsprache ist, unterliegt sie keinen Veränderungen in der Rechtschreibung. Bei der Aussprache treten kaum Schwierigkeiten auf, da die meisten lateinischen Wörter so ausgesprochen werden, wie sie geschrieben stehen.
Übersetzt wird normalerweise aus dem Lateinischen ins Deutsche, und die Vokabeln werden in diese Richtung gelernt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht die Arbeit an lateinischen Texten, die sprachlich und inhaltlich gründlich erarbeitet werden. Dies geschieht in kleinen Schritten:
Einzelbeobachtungen werden im Unterrichtsgespräch oder in Gruppenarbeit
zusammengetragen, Zwischenergebnisse werden gesichert, und schließlich wird der Text ins Deutsche übersetzt.
Voraussetzung ist die Kenntnis von Vokabeln und grammatischen Regeln, die nur durch gründliches Lernen bzw. ständiges Üben gesichert wird.



Fachschaftsvorsitz: 
Herr Boeff