Latein


Lateinunterricht in der Sek I

Der Lateinunterricht beginnt mit dem 8. Jahrgang. Er richtet sich an Schüler, die auf dem Abiturzeugnis eine zweite Fremdsprache nachweisen müssen.
Der Lateinunterricht in der Sek I dient dem Spracherwerb. Hier wird die praktische Textarbeit an den Lektionstexten des Lehrbuchs Cursus geschult, die in ansprechender und dem Alter der Schüler angemessenen Weise
grundlegende Informationen über das griechisch-römische Altertum enthalten. Das Lehrbuch führt hin zur Lektüre und Interpretation lateinischer Autoren im Originaltext.
Bei den Tests liegt der Schwerpunkt grundsätzlich auf der Übersetzung ins Deutsche. Daneben werden Wortschatz und Grammatik überprüft. Dies geschieht z.B. durch Ergänzungs-, Umformungs- und Bestimmungsaufgaben.

Wozu Latein lernen?

Obwohl Latein so gut wie gar nicht mehr gesprochen wird, nimmt diese tote Sprache

nach Englisch und Französisch den dritten Rang in der Rangliste der Fremdsprachen

an unserer Schule ein und steigt in seiner Beliebtheit seit einigen Jahren sogar wieder an.  


Hier einige Argumente, die diese erstaunliche Entwicklung erklären:

1. Weil Lateinkenntnisse eine nützliche Grundlage für das Erlernen anderer 

Fremdsprachen sein können: Latein ist die „Muttersprache“ der romanischen 

Sprachen, wie Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch, selbst der 

Wortschatz des Englischen ist überwiegend lateinischer Herkunft (ca. 60%). 

2. Weil man durch das Lateinlernen ein vertieftes Verständnis für den inneren Aufbau 

und das System einer Sprache und damit ein Bewusstsein von dem gewinnt, was 

Sprache leisten kann. 

3. Weil Latein dazu beiträgt, den Gebrauch der eigenen Muttersprache zu üben: Im 

Gegensatz zu anderen Fremdsprachen nimmt im Lateinunterricht das Übersetzen 

einen breiten Raum ein. In der ständigen Gegenüberstellung von Fremd- und 

Muttersprache wird sich der Schüler der Ausdrucksmöglichkeiten des Deutschen 

bewusst; er lernt damit, sich in seiner Muttersprache besser auszudrücken. 

4. Weil die Arbeit an lateinischen Texten zu Geduld, Genauigkeit und Konzentration 

erzieht - Eigenschaften, die für jeden Beruf unerlässlich sind. 

5. Weil alle Wissenschaften in ihren Fachsprachen Wörter und Ausdrücke lateinischer 

Herkunft verwenden: Wer Latein gelernt hat, findet sich beim wissenschaftlichen 

Studium leichter zurecht. Eine ähnliche Hilfe bietet das Lateinische für das 

Verständnis von Fremdwörtern lateinischen Ursprungs, denen man täglich begegnen 

kann, z.B. Subvention, Integration, Medien, bilateral. 

6. Weil Lateinunterricht zugleich heißt, sich mit der Kultur und Geschichte des 

Altertums zu befassen. Der Lateinunterricht fördert das Verständnis für historische 

Zusammenhänge und macht die eigene Gegenwart verständlicher. 

7. Weil die Werke der römischen Literatur den Schüler mit Grundproblemen 

menschlichen Daseins konfrontieren. In der Lektüre antiker Schriftsteller und Dichter 

werden Erfahrungen, Lebensbilder und Denkmodelle deutlich, die die europäische 

Geistesgeschichte wesentlich mitgeprägt haben und heute noch von Bedeutung sind. 

In der kritischen Auseinandersetzung mit diesen Werken kann das Selbstverständnis 

heutiger junger Menschen reifen und wachsen. 

8. Für einige Studiengänge an den Universitäten werden Lateinkenntnisse 

vorausgesetzt bzw. müssen in den ersten Studienjahren nachträglich erworben 

werden. 

Wie wird Latein gelernt?

Da Latein keine lebende Fremdsprache ist, unterliegt sie keinen Veränderungen in der Rechtschreibung. Bei der Aussprache treten kaum Schwierigkeiten auf, da die meisten lateinischen Wörter so ausgesprochen werden, wie sie geschrieben stehen.
Übersetzt wird normalerweise aus dem Lateinischen ins Deutsche, und die Vokabeln werden in diese Richtung gelernt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Im Mittelpunkt des Unterrichts steht die Arbeit an lateinischen Texten, die sprachlich und inhaltlich gründlich erarbeitet werden. Dies geschieht in kleinen Schritten:
Einzelbeobachtungen werden im Unterrichtsgespräch oder in Gruppenarbeit
zusammengetragen, Zwischenergebnisse werden gesichert, und schließlich wird der Text ins Deutsche übersetzt.
Voraussetzung ist die Kenntnis von Vokabeln und grammatischen Regeln, die nur durch gründliches Lernen bzw. ständiges Üben gesichert wird.